Samstag, 3. Mai 2008

MTT-Strategie: The Rule of Quarters

Auf Twisted Oreos, einem Pokerblog, der vor zwei Jahren leider nur kurz existierte, habe ich eine kleine Perle entdeckt: The Rule of Quarters, 13.05.2006 by Squib aka TwistedOreo

Hierbei handelt es sich um eine Strategie für MTTs, die das Turnier in vier Teile zerlegt, die ich hier kurz beschreiben möchte:

  1. Stage One: The early MTT

    Am Anfang des Turniers spielen wir ähnlich einem Sit and Go sehr wenige Hände, diese aber sehr aggressiv. Also den typischen TAG-Stil.

    Unser Ziel ist es, ein sehr tightes Image aufzubauen und unseren Stack bis Ende der ersten Stufe zu verdoppeln.

    Das Ende der ersten Stufe erreichen wir mit der ersten Pause oder wenn 50% der Spieler ausgeschieden sind.

  2. Stage Two: The Rebalancing Stage

    Die meisten Donkeys sind raus, das Feld hat sich etwa halbiert und unser Stack entspricht etwa dem Durchschnitt.

    Wir können langsam anfangen, ein bisschen echtes Poker zu spielen. Wir nehmen Traps, Semi-Bluffs, Steals, etc. in unser Repertoire auf. Trotzdem bleiben wir tight und spielen nicht zu viele Hände, um unser Image nicht zu gefährden.

    Das Ziel in dieser Stufe ist zu überleben. Gut, wenn wir unseren Stack vergrößern, aber in erster Linie wollen wir überleben.

    Die zweite Stufe endet, sobald nur noch zweimal so viele Spieler im Rennen sind, wie ins Geld kommen. "Double the Bubble".

  3. Stage Three: In it to win it

    Die Fische sind endgültig so ziemlich alle raus und das Spiel wird härter. Wir haben immer mehr Regulars am Tisch und es wird schwieriger, Hände zu lesen oder Trapos zu erkennen.

    Positionsspiel und Blindstealing wird immer wichtiger. Gleichzeitig werden wir immer öfter mit All-In-Bets der Shorties konfrontiert, die wir mit vernünftigen Händen (z.B. AT+, 88+) auch callen.

    Einige Spieler werden versuchen, sich ins Geld zu folden und nur wirklich gute Hände spielen. Wir machen uns hierzu viele notizen und nutzen jede Gelegenheit für einen Steal.

    Sobald Antes einsetzen, verändern sich die Pot-Odds sehr stark zu Gunsten der Caller, also betten wir nur noch Potsize oder All-In (All in nur mit Stacks <>
  4. Stage Four: In the Money

    Die Spieler werden plötzlich sehr loose und schmeißen mit ihren Chips um sich. Wir werden entsprechend geduldiger und warten auf gute Hände. Sollen die anderen die Shorties callen! Es gibt immer wieder Action mit drei oder mehr Spielern am Flop. Wir halten uns aus dem Gezocke erstmal raus.

    Sobald das Post-Bubble-Gemetzel vorbei ist, wird das Spiel wieder sehr tight. Mit vernünftigen Händen stealen wir die Blinds, achten aber darauf, dass wir damit nicht unter 10M rutschen. Wenn wir trotzdem unter 10M rutschen, gehen wir in den allgemein bekannten Push-or-Fold-Modus.

    Ziel dieser Stufe ist es, schrittweise an den Final Table zu kommen und nach Möglichkeit das Turnier zu gewinnen.

    In dieser Phase werden wir schlimme Suckouts erleben. Es ist wichtig, hier nicht zu tilten! Skill bringt uns bis hierher. Aber jetzt haben wir nur noch gute und erfahrene Spieler am Tisch. Das Glück entscheidet, wer gewinnt.
Den vollständigen Artikel sowie einige weitere ganz interessante Beiträge findet ihr hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Thx für die MTT-Strategy-Posts. Ein paar Kommentare meinerseits:
- Image wird hier überbewertet, man wechselt öfters den Tisch und viele Spieler achten nicht drauf, außerdem find ich ein tightes Image gar nicht so gut, da ich viel zu selten ausbezahlt werde
- Push&Fold bei 10M find ich viel zu hoch, das sind ja bis zu 25BB. Ich pushe ab 15BB, mit mehr als 15BB erlaube ich mir lieber ein paar Steals, dadurch kann ich mehr Hände spielen und die Gegner müssen sich gegen mich committen, falls sie raisen